Nach dem Kennenlernen der Teilgebiete Rothorn und Gornergrat am ersten Tag, war völlig klar, dass es am Sonntag Morgen rechtzeitig zur Talstation der Bahnen zum Klein Matterhorn ging. Immerhin das höchste Skigebiet der Alpen, zusammen mit Saas Fee auch eines der Alpinsten. Leider waren an der Talstation die Gipfelbahn zum Klein Matterhorn, die Furggsattel-Bahn sowie der ganze italienische Bereich als geschlossen markiert. Schade, dennoch stieg ich in den gut gefüllten "Matterhorn Express" ein, hinauf bis zur dritten Mittelstation Schwarzsee.


Talstation Matterhorn Express


nach der Mittelstation Furi, im Hintergrund Zermatt und die Mischabelgruppe


Der Berg. In Bälde werden 150 Jahre Erstbesteigung gefeiert.


Station Schwarzsee, im Bild die Erweiterung in Richtung Trockener Steg

Eigentlich wollte ich mich auf den Pisten zur einseitigen Mittelstation Aroleid einfahren, verpasste aber die enstprechende Abzweigung und landete an der Station Furgg. Janu, fuhr ich halt ein paar mal am Theodul Express. Die meisten Leute bleiben ja jeweils im Matterhorn Express sitzen bis zuoberst am Trockenen Steg, und fahren dann auf dem Gletscher. So war an der schattigen Theodul-KSB kaum jemand anzutreffen. Danach hatte ich den richtigen Moment erwischt, um hinauf zur Station Trockener Steg zu fahren, denn die Klein Matterhorn Bahn hatte trotz Sturm gerade ihren Betrieb aufgenommen, und die Warteschlange war noch nicht allzulang.


auf der leeren KSB Theodul Express


harte, schattige Pisten am Theodul-Express


warten auf die Gipfelbahn


nebenan wird die Furggsattelbahn ausgaragiert

Vor allem die letzten Minuten der Bergfahrt sind natürlich ein eindrückliches Erlebnis. Man bekommt das Gefühl, in den Himmel hinaufgezogen zu werden. Oben dann schrilles Pfeiffen, verursacht durch den stürmischen Wind. Bei 70 km/h Wind war die Gipfelplattform natürlich geschlossen, doch auch beim Ausgang zum Gletscher öffnete sich ein tolles Panorama auf die Südseite hin. Mit den Sturmböen zusammen war es trotz verhältnismässig milden Temperaturen bissig kalt, dennoch galt es, die Bergwelt auf 3820 m.ü.M. zu geniessen.


von links nach rechts: Grand Combin, Dent d'Hérens, Matterhorn


ein wenig weiter südlich der Mont Blanc


Panorama zu Gran Paradiso und Co...


... bis zum Monte Viso


Start Matterhorn Glacier Paradise auf über 3800 m.ü.M.


nebenan Breithorn, Lyskamm und die Zwillinge

Dann gings los! Keine anspruchsvolle, aber eine eindrücklich Abfahrt stand bevor. Zuoberst schön pulvriger Schnee. Weiter unten bei den geschlossenen Plateau Rosa Liften dann strenger Gegenwind, besonders schnell kam man hier nicht mehr vorwärts. Was aber niemanden störte. Solche Gletscherwelten sind immer wieder aufs Neue eindrücklich.


stürmische Böen


Höhenluft!


an den Plateau Rosa Liften


"Sonnenaufgang" zwischen Breithorn und Klein Matterhorn

In Betrieb waren die beiden Gletscher-Skilifte Gandegg und Testa Grigia. Vor allem Ersterer ist sehr flach. Auch wenn man alles Schuss fährt, muss man hier trotzdem Schieben, besonders auf dem Snowboard. Dafür hat man einen schönen Blick auf die eindrückliche Strecke der Klein Matterhorn Bahn und kann beoabchten, wie sie jeweils den Gipfel erklimmt.


Gipfelbahn nach der Ausfahrt


eine tolle Luftseilbahn


auf dem ewig langen Gandegg-Lift


Skilift Testa Grigia 1...


... hinauf zur Station Testa Grigia


breite Gletscherpisten und fantastische Ausblicke

Nebenan herrschte reger Betrieb an der Gletscherbahn Furggsattel. Stets 5 bis 10 Minuten Wartezeit. Von seiner Bergstation aus sah man gut, wie in Cervinia fast alle Bahnen geschlossen respektive keine Sessel ausgaragiert waren. Skifahrerisch sind die Pisten am Furggsattel nichts Besonderes. Beide Hauptpisten fahre ich einmal, danach die schön trassierte Schusspiste runter in Richtung Furgg. Oberhalb Furgg waren die Steilhänge mittlerweile stark abgefahren, nicht mehr das Gelbe vom Ei.


auf der gut besuchten Gletscherbahn Furggsattel


Tiefblick in den Kessel von Breuil Cervinia


stürmisches Wetter am Theodulpass


auf einer der Furggsattel-Pisten


Einfahrt in die Schusspiste


schön trassiert, wenn auch sehr flach - gegenüber Zinalrothorn und Weisshorn


weiter unten im Bereich Garten

Was ich morgens verpasst hatte, holte ich jetzt nach: einmal die rote Piste nach Aroleid. Danach freute ich mich auf die Ecke mit dem Hörnlilift. Diese ruhige, abgeschiedene Ecke tut dem Skigebiet gut, denn hier müssen die Pisten nicht auf grosse Kapazitäten ausgelegt sein. Und wegen der geringen Frequentierung waren die Naturschneepisten trotz knapper Unterlage schön zu fahren. Die schwarze Piste Hörnli gefiel mir mit ihren Steilhängen und Übergängen, die rote Piste Tiefbach mit ihrer Trassierung. Nach Cervinia ging heute nichts mehr, also weiter runter nach Furi.


rote Piste Aroleid


MEX, Schwarzsee und Matterhorn


auf dem abgeschiedenen Hörnli-Lift


ein sportlicher Skilift, bereits 50 Jahre alt


Piste Tiefbach - interessant


auf der Talabfahrt Stafelalp


noch ein Blick zur Mischabelgruppe: Dürrhorn, Hohberghorn, Nadelhorn, Dom und Täschhorn

2 Stunden blieben übrig, um eine Runde quer durchs Gebiet zu machen: Per Gondelbahn rauf zum Riffelberg und weiter mit Gifthittli. Dann fuhr ich je einmal die längeren Pisten Kelle, Fluhalp (war ich gestern ja zu spät dran) und White Hare. Gemütlich erreichte ich den letzten Zug für Skifahrer auf den Gornergrat, zum Abschluss die Abfahrt nach Schweigmatten. Leider waren all diese Kunstschneepisten eine einzige Rutschpartie. Zu wenig Schnee, zu stark abgefahren. Spass machte das nicht mehr. Da war der Morgen am Klein Matterhorn schon etwas anderes.