Von Super-Châtel aus ging es weiter in Richtung Torgon. Das Gelände zwischen Torgon, Chapelle d'Abondance und Super-Châtel ist deutlich rauher als jenes in Richtung Morgins, dementsprechend gibt es auch einige anspruchsvollere Pisten und Routen. Im Wesentlichen dienen sämtliche Anlagen als Verbindung zwischen den Stationen. Das Gebiet macht einen heruntergekommenen Eindruck: In den letzten Jahren wurde so gut wie nichts investiert, dementsprechend besteht auch der Anlagenpark aus fixgeklemmten Sesselbahnen und langsameren Skiliften, keine Stangenschlepper. Schon erstaunlich dieser Kontrast innerhalb desselben Skigebiets, wenn man dies etwa mit Avoriaz vergleicht.

Meine Idee bestand eigentlich darin, auf der längeren schwarzen Piste vom Morclan hinunter nach Barbossine zu fahren, um zur Abwechslung mal eine anspruchsvolle Abfahrt zu haben. Doch oben auf dem Col de la Folière herrschte Schneesturm, es wurde eindringlich vor Lawinengefahr gewarnt und der Pistenverlauf war nicht zu erahnen. Dann halt über die Rote zum Skilift Onnaz. Schon das war genug schwer, Windböen bliesen nicht nur mich von der Piste weg, an Bodensicht war sowieso nicht zu denken. Trotzdem machte ich dann eine Wiederholungsfahrt am Skilift Onnaz, da der Hang etwas windgeschützt war. Weiter oben am Tour de Don war dann wieder nichts mehr zu sehen, also so schnell wie möglich mit der Skiliftkette (Chaux Longe, Tour de Don, Contrebandiers) weiter in Richtung Plan de Croix. Schade, denn denn der Tour de Don wäre eigentlich ein Aussichtsgipfel.


3SB Morclan - Verbindungsanlage in Richtung Torgon


Tellerlift Onnaz


zuoberst auf dem Tour de Don, zu sehen die beiden kurzen Gipfellifte


hier kreuzt man auf dem Ziehweg der Piste Epervier die Sesselbahn Barbossine


Blick hinunter in den Kessel Plan de Croix oberhalb Torgon


unten in Plan de Croix: im Vordergrund der Verbindungssessel Grands Places, im Hintergrund der Skilift Dieu des Têtes

Im Kessel Plan de Croix starten drei Lifte in drei verschiedene Richtungen. Darunter die 4KSB Tronchey, gebaut von Von Roll und baugleich mit der Sesselbahn von Airolo. Sie ist allerdings auch in die Jahre gekommen. Und irgendwie passt es zum zwiespältigen Eindruck, dass sie keine eigene Piste bedient. Oben kam man nur per Ziehweg bei null Bodensicht und Schneesturm zu den Skiliften Tour de Don und Contrebandiers. Diesmal fuhr ich nach dem Verbindungslift Contrebandiers auf der roten 28 "Epervier" hinunter nach Barbossine. Dies ist die zweite Sektion der Liftkette von Petit Châtel. Mittlerweile waren alle Pisten ausgebeult und vom schweren Nassschnee aufgweicht, was bei den äusseren Bedinungung nicht mehr spassig war.


auf der langen 4KSB Tronchey - die einzige KSB im ganzen Sektor


trostlose Bergstation an der Tête du Tronchey


rote Piste Epervier in Richtung Petit Châtel


Station Barbossine mit den beiden baugleichen Sesselliften. Der untere ist nur Zubringer und verfügt über keine eigene Piste.


ewig lange Fahrt auf der 4SB Barbossine

Zurück in Plan de Croix dann kurze Rast im ebenfalls heruntergekommenen Restaurant Tseudron, welches den Charme einer Militärunterkunft besitzt. Mittlerweile hat sich hier unten der Schneefall in Regen gewandelt. Also noch eine Fahrt mit dem Skilift Dieu des Têtes, dann per 2SB Grands Places in Richtung Torgon. Bis zur Abfahrt des Postautos fuhr ich noch zweieinhalb mal am Haupthang Jorette, der in der unteren Hälfte auch vom Skilift Fignard bedient wird. Just nach der letzten Abfahrt drückte dann die Sonne immer mehr durch die Wolken hindurch.


Skilift Dieu des Têtes: Teller- und Bügelgehänge bunt gemischt


genau gegenüber die 2SB Grands Places, quasi der Rückbringer nach Torgon


auf der 2SB Grands Places


oberstes Stück der 2SB Jorette


Standardhang oberhalb Torgon


Bergstation der Zwillingsbahnen Jorette und Grands Places

Immerhin besteht in Torgon ein Masterplan, wie das Skigebiet aufgewertet werden soll. Ist auch bitter nötig. Ingesamt hatte ich die Ausdehnung der "Evasion" ein wenig unterschätzt. Das ganze zieht sich doch ziemlich. Die Zeit ging recht schnell vorbei, so dass keine Zeit mehr verblieb, um weiter in Richtung Chapelle d'Abondance zu fahren, was ich eigentlich geplant hatte. Naja, an anderen Orten im Wallis war es an diesem Tag auch nicht besser, und so war er halt geprägt vom "Lifte abklappern". Insofern auch Kontrastprogramm zu den beiden folgenden Tagen.